La Gomera

La Gomera ist nach El Hierro die zweitkleinste der sieben zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.

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Wie die anderen Kanarischen Inseln auch, ist La Gomera vulkanischen Ursprungs, etwa 11 Millionen Jahre alt und besteht zum großen Teil aus poröser Lava.

La Gomera besitzt mehrere Vegetationszonen. Aufgrund der Höhenunterschiede und der exponierten Lage im Atlantik zeigen sich verschiedene Mikroklimata.

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Klimatisch trennt sich die Insel in die trockene Süd- und die von Passatwinden mit feuchter Luft versorgte, fruchtbare Nordhälfte.

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Im Norden der Insel finden sich ab 500 Meter Höhe Lorbeerwälder und immergrüne Farne. Oberhalb von 1000 Metern gehen sie fließend in einen Heidemischwald mit Gagelbaum und Baumheide über.

Die Heidepflanze kennen wir alle als Erika aus der Lüneburger Heide in Form eines kleinwüchsigen Strauches, meist in lila. Hier blüht sie weiß und ist bis zu 12 Meter hoch.

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Im regenarmen Süden der Insel dominieren neben Dickblattgewächsen die Kanarenpalmen.

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Inmitten La Gomeras liegt der Nationalpark Garajonay, der rund 10% der Insel bedeckt. Sein Ökosystem steht seit 1986 als Weltnaturerbe unter dem Schutz der UNESCO. In einem gesonderten Beitrag werde ich Euch den Park vorstellen.

La Gomera kann mit Fähren der Reedereien Fred. Olsen und Naviera Armas erreicht werden. Wir hatten das Glück mir der modernsten und schnellsten Fähre der Fred. Olsen Reederei fahren zu können. Es handelte sich um einen Trimaran (drei Rümpfe) mit einer Kapazität von 1200 Passagieren und 400 Autos. Spitzengeschwindigkeit 48 Knoten und einer ausgezeichneten Wendigkeit. Für die Fahrt von Teneriffa nach La Gomera haben wir mit Ab- und Anlegen nur 45 Min gebraucht.

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Von der Inselhauptstadt San Sebastian aus haben wir die Insel erkundet. Auf meist sehr schmalen Straßen ging es über die Insel, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Manchmal wurde der eine oder andere etwas weiß um seine Nase, wenn uns andere Fahrzeuge entgegenkamen. Der Talfahrer legte seinen Rückwärtsgang ein und setzte bis zur nächsten Parkbucht zurück, auch wenn es ein Bus war, denn der Bergfahrer hat immer Vorfahrt. Ich hoffe, dass euch meine Bilder die Schönheit der Insel näherbringen.

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Am Tag nach unserem Besuch in San Sebastian fand die Fiesta de la Nuestra Señora de Guadalupe statt. Dieses Fest findet nur alle 5 Jahre statt, schade wir waren einen Tag zu früh. Aber dafür konnten wir uns schon an den festlichen Dekorationen erfreuen.

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Zu den Besonderheiten La Gomeras gehört die weltweit nur hier existierende Pfeifsprache der Gomeros, El Silbo. Diese soll schon von den Ureinwohnern zur Verständigung genutzt worden sein. Sie hat den Vorteil, auch über große Distanz gehört zu werden, was den Gomeros zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler verhalf und verhilft.

Die Gomeros sind verpflichtet jede Nachricht weiterzuleiten. Dies hat den Nachteil, jeder weiß alles, es gibt keine Geheimnisse. Die UNESCO hat El Silbo 1982 auf die Liste der zu schützenden Weltkulturgüter gesetzt. Im September 1999 hat die kanarische Inselregierung an allen Grundschulen der Insel La Gomera El Silbo als Pflichtfach eingeführt, vorher war die Pfeifsprache Wahlfach.

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Zum Abschluss meines kurzen Berichtes muss ich Euch noch ein Datum aus der Geschichte etwas näherbringen. Am 6. September 1492 brach Christoph Kolumbus nach einem Zwischenstopp von La Gomera zu seiner Reise nach Indien auf, bei der er Amerika entdeckte. Angeblich wurde außerdem für die spätere „Taufe“ des amerikanischen Kontinentes Quellwasser aus einem Brunnen in San Sebastian de La Gomera verwendet.

Wer ursprüngliche Natur liebt, dem Massentourismus entkommen möchte und gerne wandert für den ist La Gomera ein Traum und das perfekte Urlaubsziel.

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Wenn unsere Bundeskanzlerin schon 8- oder 9-mal hier Urlaub gemacht hat, muss doch etwas dran sein an dieser traumhaften Insel im Atlantik. Oder?

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