Die Partnachklamm

Partnachklamm

Die Sprungschanzen des Olympia-Skistadions Garmisch dominieren durch ihre Größe den Südosten von Garmisch-Partenkirchen. Jeder Sportbegeisterte kennt sie. Die Schanzen sind schon sehr beeindruckend, aber durch Menschenhand geschaffen.

In unmittelbaren Nachbarschaft gibt es aber ein Naturschauspiel der ersten Güte zu bestaunen: die Partnachklamm.

Die Partnachklamm ist eine 700 Meter lange und vom Wildbach Partnach über 80 Meter tief eingeschnittene Klamm.  Eine Klamm ist ein im Felsgestein eingeschnittenes, schmales Tal. Das Wort Klamm ist vor allem im österreichischen und bairischen Sprachraum geläufig und bezeichnet eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden.

Die Partnachklamm ist schon lang kein Geheimtipp mehr. Jedes Jahr besuchen mehr als 300.000 Menschen die Klamm, die bereits im Jahr 1912 touristisch erschlossen und zum Naturdenkmal ernannt wurde.

Mit dem Auto kann man nicht direkt zur Klamm fahren. Am besten parkt man am Olympia Stadion und geht ganz gemütlich in 20 bis 30 min bis zur Kasse der Partnachklamm und genießt die Natur und den Blick auf das Zugspitzmassiv. Wer nicht laufen möchte, kann sich auch mit einer Pferde Kutsche fahren lassen.

Der Eintritt beträgt 5,- € und ist jeden Cent wert.

Für diese 5,-€ bekommt man 700 m ca 10 000 Jahre alte und 80 m tiefe fantastische Natur bei ungefähr 100 Dezibel Lautstärke geboten. Die Feuchtigkeit in der Klamm bekommt man kostenlos dazu.  Die Mitnahme einer Regenjacke ist sinnvoll.

Der Besuch der Klamm ist so grandios und beeindruckend, dass es mir schwerfällt die richtigen Worte zu finden. Wenn man dieses Naturschauspiel erlebt hat und gesehen hat, wozu die Natur in der Lage ist, kommt man ins Grübeln über unseren Umgang mit der Natur. Ich möchte das jetzt aber nicht weiter vertiefen, sondern Euch nur einen Besuch der Partnachklamm ans Herz legen.

Die Schlucht wurde schon im 18. Jahrhundert von Einheimischen begangen, die unter Lebensgefahr Brennholz aus dem Reintal auf Triftwegen nach Partenkirchen transportierten. Vom 18. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre wurden der Fluss und die Klamm als Triftbach genutzt. Im Frühjahr wurde das mit einem Erkennungszeichen des Eigentümers, dem Hausmarch, gekennzeichnete Holz in den Bach geworfen und vom Schmelzwasser zu Tal transportiert. Beim Lösen von verkeilten Baumstämmen sind immer wieder Männer ums Leben gekommen. Von diesen Unfällen zeugen Bildtafeln an einem Wegkreuz zwischen dem Olympiastadion und dem Eingang zur Klamm.

Im Anschluss an die Besichtigung der Partnachklamm laden viele weitere Wanderwege zu Bergwanderungen ein. Dabei finden sich sowohl leichte Touren wie beispielsweise zur Partnachalm oder zur Kaiserschmarrn-Alm, aber auch anspruchsvolle Touren wie zum Zugspitzgipfel oder Schachenschloß.

Die Partnachklamm bietet Ihren Besuchern zu jeder Tages- und Jahreszeit einen anderen Anblick. Auf der Website der Klamm findet man Bilder, die im Winteraufgenommen wurden: fantastisch. Eiswände wie in einem Märchenschloss. Auch für mich ein Grund die Partnachklamm bei Gelegenheit im Winter zu besuchen.

Gastronomie für jeden Geldbeutel ist auch vorhanden und lädt zum Verweilen ein. Mein Mann und ich haben bei leckeren Schmankerln die überwältigenden Eindrücke unseres Besuches begonnen zu verarbeiten.

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