Nationalpark Garajonay – La Gomera

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In dem Beitrag „La Gomera- ein Kleinod für Wanderfreunde im Atlantik“ habe ich versprochen den Nationalpark Garajonay gesondert vorzustellen. Daher gibt es heute den entsprechenden Post.

Vorab aber noch eine kleine Geschichte.

Die schöne Prinzessin Gara lebte noch vor der spanischen Eroberung im  15.Jahrhundert auf La Gomera. Sie verliebte sich in den armen Bauernsohn Jonay aus Teneriffa. Dieser fuhr aus Liebe täglich auf einem Floß zur Nachbarinsel, um seine Geliebte zu treffen. Doch die Verbindung stand unter keinem guten Stern.

Ein Priester sagte den beiden großes Unheil voraus. Als sie heiraten wollten, schien sich die Prophezeiung zu erfüllen. Der Vulkan Teide spie Lava aus und das Meer um La Gomera färbte sich blutrot. Die Familie der Prinzessin versuchte daraufhin die Hochzeit zu verhindern und sie brachten Jonay gewaltsam nach Teneriffa zurück.

Seine Liebe war jedoch so groß, dass er wenige Wochen später erneut auf La Gomera landete. Gemeinsam floh das Paar ins Hochland und versteckte sich in den dichten Wäldern hoch oben auf der Insel. Als beide keinen Ausweg für ihre Liebe mehr sahen, nahmen sie eine an beiden Enden gespitzte Lanze aus Lorbeerholz und stießen sie sich durch die Brust. In inniger Umarmung ging das Paar in den Tod.

Seit jener Zeit, so sagen die Gomeros, trägt der höchste Berg und der heutige Nationalpark auf La Gomera den Namen Garajonay.

Als wir in die Tiefen des Nationalparks eintauchten und den immergrünen Nebelwald mit bis zu 2m hohen Farnen, von den Bäumen hängende Bartflechten und knorrige moosbewachsene Bäume und Äste sahen, musste ich an diese traurige Liebesgeschichte denken.

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Die Mystik der Landschaft erinnerte mich auch an Bücher wie Herr der Ringe oder an das Buch „THE WIZARD OF WANDS“ von dem Schriftsteller und Blogger Dewin Nefol. Dewin hat es mit seinen Blogbeiträgen verstanden mir seine Welt der Fantasie näher zu bringen, wofür ich ihm an dieser Stelle herzlich danken möchte.

Aber jetzt wieder zum Park. Der Nationalpark umfasst die zentrale Hochfläche der Insel mit dem 1487 Meter hohen Garajonay und die sich nördlich anschließenden Inselflanken.  An diesen Flanken steigen die feuchten Passatwinde nach oben, wo sich durch die Abkühlung oft dichte Passatwolken bilden.

Wenn dann die Feuchtigkeit der Wolken an der üppigen Vegetation kondensiert, spricht man auch von einem horizontalen Regen. Wie ein Schwamm nimmt der Boden das Wasser auf  und dieses tritt aus zahllosen Quellen wieder an die Oberfläche und dient der Inselbevölkerung als Trinkwasser.

85% der Parkfläche sind mit kanarischem Urwald bedeckt. Das Herzstück ist der immergrüne Nebelwald und auch der märchenhafte Lorbeerwald.

Auch hier, wie in allen Parks auf den Kanaren sollte man nur befestigte Wege benutzen und diese zum Schutz der Natur nicht verlassen.

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Hier waren wir auf einem Hexentanzplatz und wir Frauen sollten dort tanzen. Warum nur wir Frauen, darüber möchte ich jetzt nicht diskutieren😉.

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Es gibt viele endemische (nur hier vorkommende) Pflanzen und Tiere, wie z.B. den Gagelbaum oder zwei Ginsterarten. Im Nationalpark leben mehr als 1000 Tierarten, wo von 150 Arten endemisch sind. Leider hatten sich bis auf ein paar Vögel alle versteckt, als wir unterwegs waren, nach dem Motto „Balle kommt, nichts wie weg!“

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Ich hoffe, ich konnte mit den Bildern und den wenigen Zeilen die Schönheit des Nationalpark Garajonay rüberbringen und vielleicht den einen oder anderen zu einem Besuch dieser schönen Insel animieren.

Jährlich kommen gut eine Million Besucher auf die Insel. Und daher gilt auch hier: „Nur schauen und nichts anfassen!!!“

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