Pulled Pork, Pulled Chicken, Pulled Beef sind Gerichte die nach gefühlten 1000 Stunden Garzeit mit zwei Gabeln „zerfleddert“ werden. Alle Fleischesser lieben sie, denn über 230 Millionen Einträge sind bei Google zu finden. Sie gehören neben den Spareribs und Beef Brisket zu der „Heiligen Dreifaltigkeit“ des nordamerikanischen Barbecues. Dann fehlt natürlich noch ein Rezept von BallesWorld: Pulled Pork nach Großmutters Art 😉
Eines haben alle Rezepte aber gemeinsam, das Schweinefleisch, meist Schulter oder Nacken, wird bei Niedrigtemperatur auf dem Grill, im Smocker oder im Backofen 10, 12 oder 14 Stunden gegart. Danach ist das Fleisch so zart, dass es fast von alleine auseinanderfällt.
Meine Großmutter kannte die sehr leckeren Pulled Pork Gerichte nicht, auch ich habe erst in den letzten Jahren davon gehört. Trotzdem hat unsere Oma uns butterzartes Fleisch serviert und wenn sie es schneiden wollte ist es auseinandergefallen.
Was hat sie gemacht? Ganz einfach ausgedrückt hat sie Fleisch und andere Zutaten in einen Tontopf gegeben, diesen auf eine Feuerstelle gestellt und „vergessen“. Nach getaner Arbeit, meist im Garten, kam sie nach Stunden wieder und servierte der Familie ein traumhaft zartes Fleisch.
Ich gestehe, Pulled Pork vom Grill schmeckt anders, aber wer hat öfter diese Zeit zur Verfügung. Heute möchte ich Euch eine Möglichkeit zeigen, wie man ein sehr zartes Pulled Pork auf andere Art und schneller zubereiten kann. Wer mag, packt das Fleisch mit den üblichen Zutaten in einen Burger Bun und fertig ist der Genuss.
Den Pulled Lachs Burger mit Limettensoße solltet Ihr unbedingt probieren!
Beginnen wir mit der Zubereitung von Pulled Pork nach Großmutters Art.
Information zum Preis des Gerichtes
Bei der Zubereitung verwende ich, soweit es aktuell möglich ist, immer Bio-Produkte. Bitte beachte, dass die Preis-Berechnung nur eine grobe Schätzung ist und dass die tatsächlichen Preise je nach Standort und Einkaufsort variieren können.
Pro Portion kostet das Gericht: 3,04 €
Rezept
Pulled Pork nach Großmutters Art
Zutaten
- 800 g Schweinebraten
- 2 Zwiebeln
- 5 Zehen Knoblauch
- 1 EL Paprikapulver
- 1 EL Gemüsebrühe
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Salz
- 2 TL Senf (Mittelscharf)
- 2 EL Olivenöl
- 500 ml Wasser (kochend)
- 100 ml Weißwein
Anleitung
- Die Zwiebeln schälen und in große Stücke schneiden.
- Die Knoblauchzehen schälen.
- In einen Bratentopf das Fleisch, die Zwiebeln, den Knoblauch, das Wasser und das Öl geben.
- Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Gemüsebrühe würzen.
- Das Fleisch beidseitig mit Senf bestreichen.
- Den Deckel auflegen und bei mittlerer Hitze rund 1 Stunde dünsten lassen. Nach einer Stunde das Fleisch im Topf wenden und eine weitere Stunde garen.
- Nach Ablauf der zweiten Stunde den Wein über das Fleisch gießen und noch eine weitere Stunde dünsten.
- Nach insgesamt drei Stunden ist das Fleisch butterzart und wartet darauf genossen zu werden.
- Dazu das Fleisch aus dem Topf nehmen, ruhen lassen und mit einem Schneebesen den Rest der Flüssigkeit und das Gemüse zu einer feinen Soße aufschlagen.
- Das Fleisch abzupfen oder „zerfledern“ und mit der Soße servieren.
Notizen
- Wie schon erwähnt, kann man mit dem Fleisch einen wunderbaren Burger basteln, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Oder man nutzt das Fleisch mit verschiedenen Beilagen, wie zum Beispiel Nudeln, Reis oder Kartoffelstäbchen. Leckere Salate passen selbstverständlich auch dazu.
- Auch bei den Gewürzen kann man variieren und zum Beispiel Chili verwenden.
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Sie servieren der Familie ein auf der Zunge zergehendes Pulled Pork aus dem Topf mit wunderbarem Geschmack.
Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren!
Endlich mal ein bodenständiges Rezept, danke dafür.
Normalerweise kommentiere ich Rezepte nicht, aber hier muss ich mal was schreiben: Mir geht dieses ganze Gewese um „Pulled Pork“ speziell von der pseudo-hippen Grill-Herren-Internet-Fraktion ziemlich auf den Geist. Ehrlich gesagt schmeckt meins (siehe unten) mit ein paar Gewürzen nur marginal anders als das, was der Grillsportverein mit Equipment für 10.000 Euro und vermeintlichen Geheimnissen nach 12 bis 24 Stunden auf den Burger oder Teller bringt.
Ich nehme Schweine-Nacken, der kommt in einen Gusseisentopf, Öl rein, anbraten, umdrehen, anbraten, Zwiebeln, Knoblauch und was man sonst noch so drin haben will dazu, zwei/drei Zentimeter Wasser oder Brühe dazu, Deckel drauf und auf Stufe 1 kleinste Platte ein paar Stunden „kochen“. Ob das dann sieben oder neun Stunden sind, ist eigentlich egal. Ich habe noch nie Flüssigkeit nachschütten müssen. Wer will, kann ein, zwei Stunden vor Verzehr noch eine Flasche Ketchup oder BBQ-Soße (grins) draufschütten. Ich wende und begieße im Topf übrigens gar nichts!
(wenn es sein muss, funktioniert das auch alles mit Discounter-Ware!! Wir haben selber ‚glückliche Schweine‘ von nebenan und ich koche auch mal ein Sößchen selber, ansonsten tut geräuchertes Paprikapulver alleine schon wahre Wunderdinge…)
Erst einmal vielen Dank für Deine Zeilen.
Zu dem von Dir angesprochene Thema. ein paar passende Sätze. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und in meiner Kindheit, also vor „tausenden“ Jahren, hat meine Oma morgens irgendwelche Zutaten in einen Tontopf oder Gusstopf gepackt und bei kleinster Hitze Gegart. Sie ist tagsüber ihrer Feldarbeit nachgegangen und wenn sie abends nach Hause kam, war das Essen fertig. Nennt sich heute Niedrigtemperaturgaren. Das Essen war immer unheimlich lecker. Wenn jetzt noch nach den kirchlichen Fastenvorschriften gekocht wurde, was meine Oma meist tat, war es auch noch vegan!!! Alles nicht neues, nur das Kind muss einen Namen haben..
Wenn Du magst, findest Du bei mir auch Rezepte meiner Gro0mutter.
Liebe Grüße
Geliebte Balle,
dass sieht total lecker aus und erst die viele Soße. 🙂
Danke fürs Vorstellen. Kann man das auch mit
Putenbrust oder Putenkeule derart zubereiten?
Fühlbare Grüße
Luxus
Hallo meine Liebe,
erst einmal vielen lieben Dank.
Mit Putenbrust oder -keule geht das grundsätzlich auch. Bei den Garzeiten spielt die Herkunft des Fleisches eine große Rolle. Nimmt man Bio Fleisch aus entsprechenden Haltung sind die Tiere viel unterwegs und wachsen auch langsamer, dadurch ist das Fleisch auch fester und leckerer 😊. Dann kannst Du bei Keule die gleiche Zeit ansetzten, bei Brust rund eine Stunde weniger. Wenn Du Keule verwendest verschwindet nach der Garzeit der Knochen von allein, nur durch die Kraft Deines Blickes 😉. Als Kind habe ich dies schon genossen, ein Traum.
Bei Fleisch aus dem Supermarkt verringert sich die Garzeit um ca 1 Stunde, bei Brust vielleicht noch 30 min weniger.
Ich wünsche Dir jetzt schon viel Spaß beim Kochen.
Liebe Grüße
Balle
Dankeschön, geliebte Balle, für deine Ausführungen, die noch mehr Appetit auf das Koch-Abenteuer machen. 🙂 Danke auch für die Vorfreude, die grad in meinem Bauch kleine Tänzchen aufführt.
Segensreiche Grüße * Luxus
🤗🤗🤗
That looks sooooo good!!!
Thanks Phil
🙂