In dem einen oder anderen Beitrag habe ich schon erwähnt, dass meine mazedonische Heimat landwirtschaftlich geprägt ist. Aufgrund der klimatischen Bedingungen werden Paprika und Tomaten in großen Mengen angebaut. Ich möchte es nicht unterschlagen, auch Tabak und Wein werden in großem Umfang angebaut. Diese Produkte werden natürlich auch in die EU und nach Deutschland exportiert und den mazedonischen Wein kann ich nur empfehlen. So wie es auf den Feldern aussieht, so sieht es auch in den privaten Gärten aus: Paprika und Tomaten in Fülle. Ich möchte fest sagen, dass Paprika und Tomaten zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Es gibt kaum eine Mahlzeit in der Saison, bei der nicht Tomaten und/oder Paprika auf dem Tisch stehen, so auch Gebratene Paprika und Tomaten.
Die Erntezeit bei den Pflanzen streckt sich über mehrere Wochen und man kann seine Lust auf die gesunden Produkte stillen. Aber wenn man reichlich angepflanzt und auch seine Pflanzen richtig gepflegt hat, gibt es in der Regel eine gute Ernte und die Mengen sind dann so groß, dass man sie nicht mehr täglich verzehren kann. Und daher kommt jetzt die Vorratshaltung ins Spiel.
Köstliche Vorratshaltung
Ein weltbekanntes Produkt aus dem Bereich der Vorratshaltung, bei uns in Mazedonien nennt man dies „Winteressen“, ist Ajvar. Diese wunderbare Creme aus Paprika spielt auf dem Winterspeiseplan eine sehr große Rolle. Für Winteressen gibt es viele sehr schöne Rezepte, die ich Euch im Laufe der Zeit vorstellen möchte.
Heute möchte ich Euch ein Gericht vorstellen, dass nicht in die Vorratshaltung fällt, sondern eher zur Resteverwertung zählt. Hin und wieder kommt es vor, dass man einkaufen geht und man die gekauften Lebensmittel aber nicht wie geplant verarbeiten kann. Tomaten werden überreif und sind für den Salat nicht mehr zu gebrauchen. Weitere Beispiele kennt bestimmt jeder.
So ähnlich ging es schon meinen Vorfahren, sie haben nur nicht gekauft, sondern geerntet, aber trotzdem hatten sie Lebensmittel die überreif waren und fürs Winteressen waren die Mengen nicht ausreichend oder es lag an der fehlenden Zeit.
Kurzum es gibt ein schon generationenaltes Gericht, an das ich mich sehr gerne erinnere und welches auch heute regelmäßig auf unserem Tisch steht, sehr zur Freude meiner Familie, denn wir lieben es: Gebratene Paprika und Tomaten.
Information zum Preis des Gerichtes
Bei der Zubereitung verwende ich, soweit es aktuell möglich ist, immer Bio-Produkte. Bitte beachte, dass die Preis-Berechnung nur eine grobe Schätzung ist und dass die tatsächlichen Preise je nach Standort und Einkaufsort variieren können.
Pro Portion kostet das Gericht: 1,94 €
Rezept
Gebratene Paprika und Tomaten
Zutaten
- 5 Paprika (Spitz und grün)
- 1000 g Tomaten (reif)
- 1 Zwiebel
- 2 TL Salz
- 2 TL Rohrohrzucker
- 5 EL Öl zum Braten
Anleitung
- Die Tomaten waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Wie ich Tomaten einfach und schnell enthäute lest Ihr bitte in der Notiz.
- 4 Paprika waschen, abtrocknen und zu lange Stiele etwas einkürzen.
- Mit der Messerspitze einmal von beiden Seiten die Paprika einstechen, warum, steht in der Notiz.
- Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Die 5. Paprika waschen, halbieren, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die 4 ganzen Paprika von allen Seiten anbraten.
- Wenn sie fertig sind, die Haut beginnt sich zu lösen, aus der Pfanne nehmen und in einen Teller legen und salzen.
- In das gleiche Öl der kleingeschnittenen Paprika und Zwiebel geben und glasig braten.
- Sind die Zwiebeln glasig, die Tomatenstücke zugeben und braten bis der größte Teil der Flüssigkeit verdunstet ist.
- Mit dem restlichen Salz und dem Zucker würzen und abschmecken.
- Anrichten und servieren, wir essen ein schönes weißes Brot dazu.
Notizen
- Ich steche die ganze Paprika mit dem Messer an, damit beim Braten die in den Paprika enthaltene Luft entweichen kann und es nicht zu unschönen Platzern kommt.
- Die Haut von den Tomaten mögen viele Leute nicht, da sie nach dem Kochen oder sogar nach dem Pürieren noch immer im Gericht vorhanden ist. Daher empfiehlt es sich die Tomaten zu schälen. Dabei verwende ich kein kochendes bzw. kaltes Wasser. Ich mache es so wie meine Vorfahren es schon seit Jahrzehnten getan haben. Ich verwende ein kleines Messer und streiche mit der flachen Klinge und leichtem Druck über die Tomate. Dabei löst sich die Haut vom Fruchtfleisch. Dadurch verändert sich ein klein wenig die Farbe der Haut, daran kann man erkennen, wo man schon mit dem Messer über die Tomate gestrichen hat. Anschließend den Strunk ausschneiden und die Haut einfach und leicht abziehen. Einfach, schnell, Energie und Wasser sparend. Je reifer die Tomaten umso einfacher und schneller.
- Wir essen sehr gerne weißen Käse (Feta) und Brot dazu.
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Sie servieren der Familie ein veganes Gericht, dass durch seine Einfachheit und seinen grandiosen Geschmack begeistert.
Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren!
Looks wonderful, Balle 🙂
Thank you so much Phil.
Best Wishes
Balle
You’re most welcome, Balle – my pleasure!
Hihi, mir geht es wie Kristallina, zumal da ja auch noch Deeksha und Sheree sind … 😉
Aber dies hier mit Feta und gutem Brot … lecker!
Es freut mich, wenn ihr vieles nachkocht. D.h. ich habe Euren Geschmack getroffen.
Liebe Grüße
Balle
Ja, nämlich. Nächste Woche mache ich, glaube ich, den Reis im Ofen noch einmal, der war auch so lecker. Habe ich da eigentlich beim Rezept kommentiert???
Dann wünsche ich Dir jetzt schon viel Spaß beim Kochen. Kommentiert hast Du ihn noch nicht.
Liebe Grüße
Balle
Gut, muss ich dann demnächst/bald machen. Wir sind gerade aus Kopenhagen zurückgekommen … also ich bin nicht mehr grossstadtgeeignet … 😉
Das glaube ich Dir, es geht uns auch mittlerweile so. Wir sind schon ewig nicht mehr bei uns in der Altstadt gewesen. Wir fahren lieber etwas aufs Land und genießen die Ruhe.
Den Reis-Lauch-Tomaten Auflauf habe ich am 25.9. kommentiert, habe ich gerade gesehen … der war wirklich lecker, keine Reste … 😉
Das freut mich sehr! Ich meinte bei meiner Antwort einen anderen Beitrag.
Ich wünsche Euch einen ruhigen Sonntag.
LG Balle
Bei den vielen leckeren Rezepten kann man schon mal aneinander vorbeireden … 😉 🙂
Ja, dass kann schon einmal passieren. 😉
Ajvar kaufe ich immer bei Edeka, ich weiß nicht, ob es an den Geschmack deines Heimatlichen ran kommt, aber wir mögen es alle sehr.
Das Rezept ist toll. Wird nachgemacht!!! DANKE!
Liebe Grüße
Edith
Es freut mich das Euch Ajvar so gut schmeckt. Zwischen Selbermachen und Industrieproduktion liegen vom Aufwand her Welten. Bei der industriellen Produktion werden die ganzen Paprika komplett mit den anderen Zutaten vermahlen, abschmecken, Konservierungsstoffe dazu und fertig. Wenn wir das machen stecken in einem 300 ml Glas fast 3 kg Paprika und anderes, es wird den Paprika das Wasser entzogen und keine Schale verarbeitet und natürlich keine Konservierungsstoffe zugesetzt. Viel mehr Arbeit, aber Bombengeschmack.
Liebe Grüße
Balle
Das ist ja wieder so was von lecker, Balle. Wird demnächst nachgekocht. Ich komme gar nicht mehr hinterher alle Deine Rezepte auszuprobieren.
„Quer durch den Garten“ von vorgestern hat meine Mutter auch immer gekocht und ich koche das auch immer wieder.
Und heute morgen habe ich den Rest Deines „Avocado Brotaufstrich“ gegessen.
Liebe Grüsse aus dem Schwedenländchen!
Es freut mich sehr, wenn ich Deinen Geschmack treffe. Ich hoffe, dass das auch noch oft geschieht.
Liebe Grüße
Balle
Balle, ich werde es mit Sicherheit selbst machen, ja, ich glaub dir unbesehen diesen Unterschied!!!!
Danke, du Liebe
herzlichst, Edith
Das freut mich und ich wünsche Dir dabei viel Freude.
Liebe Grüße
Balle