Quark ist ein echter Allrounder der Küche: Er schmeckt süß oder herzhaft zubereitet, mit Obst und mit Gewürzen und Kräutern. Er ist perfekt für sommerliche Rezepte und ein Käsekuchen ohne Quark ist kein Käsekuchen. Das war jetzt ziemlich dick aufgetragen, denn Quark gibt es leider nicht überall auf der Welt. So sind zum Beispiel die USA und Dänemark Quark freie Länder. Die Abhilfe für Alle in diesen Ländern heißt: selbst machen.
Quark – was ist das?
Laut Wikipedia ist Quark, auch Weißkäse, Topfen oder Schotten genannt, ist das aus der Milch durch Zugabe von Lab gewonnene Milcheiweiß. Das heißt Quark ist eine regelrechte Eiweißbombe. Lab oder Milchsäurebakterien sind nötig, damit die Milch sich in Milcheiweiß und Molke trennt, was die Voraussetzung für die Quarkherstellung ist.
Warum selbst machen?
Wenn man Quark selbst macht, ist er besonders frisch und man erhält zusätzlich gesunde Molke. Wer Speisequark selbst herstellt, weiß logischerweise genau, was in ihm drinsteckt und daher kann er auch sicher sein, dass er vegetarisch ist. Bei gekauften Produkten ist öfter tierisches Lab enthalten. Es gibt noch einen Grund, Quark selbst zu machen: Resteverwertung.
Ob man jetzt gekauften Joghurt übrighat und dieser kurz vor dem Ablaufdatum steht oder ob man, wie ich in dem Beitrag Joghurt selber machen beschrieben habe, eigenen Joghurt übrig hat ist zweitrangig. Wichtig ist keine Reste wegzuwerfen.
Für den Proteinlieferanten, den ich Euch heute vorstellen möchte, verwende ich nur eine einzige Zutat: Joghurt.
Es gibt noch andere Wege der Quarkherstellung, aber heute zeige ich Euch meinen Favoriten.
Gestattet mir noch zwei Sätze.
Quark – das Heilmittel
Quark kann nicht nur als leckeres Lebensmittel, sondern auch als Heilmittel eingesetzt werden. Äußerlich als sogenannter Quarkwickel angewandt dient er zur Kühlung bei Verstauchungen, Blutergüssen, Prellungen, Gelenkentzündungen, Sonnenbrand und Insektenstichen sowie zur Kühlung bei Fieber.
Information zum Preis des Gerichtes
Bei der Zubereitung verwende ich, soweit es aktuell möglich ist, immer Bio-Produkte. Bitte beachte, dass die Preis-Berechnung nur eine grobe Schätzung ist und dass die tatsächlichen Preise je nach Standort und Einkaufsort variieren können.
Pro Portion kostet das Gericht circa: 0,35 €
Rezept
Quark selber machen – ganz einfach
Zutaten
Zutaten für circa 500 g Quark
- 1000 g Joghurt (3,5 % Fett)
Equipment
- 1 Sieb
- 1 höhere Schüssel
- 1 Stück grob gewebtes Baumwolltuch
Anleitung
- Wenn Sie Joghurt selber machen möchten, finden Sie hier das Rezept Joghurt selber machen mit allen Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen.1000 g Joghurt
- Das Sieb auf die Schüssel legen. Das Baumwolltuch in das Sieb legen und die Enden überhängen lassen. Den Joghurt auf das Tuch geben.1 Sieb, 1 höhere Schüssel, 1 Stück grob gewebtes Baumwolltuch, 1000 g Joghurt
- Die Enden des Tuches zusammenfassen und verdrehen, dabei läuft schon die erste Molke in die Schüssel. Die verdrehten Enden des Tuches verknoten.
- Die Schüssel mit dem noch Joghurt und bald Quark für 1,5 bis 2 Stunden zur Seite stellen.
- Nach der Ruhezeit das Tuch öffnen und die cremige Schönheit des Quarks bewundern.
- Die Molke bis zur späteren Verwendung, zum Beispiel in einem Smoothie, in ein Flasche abfüllen.
- Den cremigen Quark in eine Schüssel geben und vielleicht gleich in einem der unzähligen Gerichte mit Quark verwenden.
Notizen
- Je länger Sie den Quark abtropfen lassen, desto härter wird er. Falls der Quark am Ende zu fest ist, kann man einfach noch ein paar Esslöffel Molke unterrühren.
- Zur Aufbewahrung am besten in ein Schraubglas füllen und in den Kühlschrank stellen. Im Kühlschrank er hält sich ein paar Tage.
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Sie servieren der Familie eine gesunde Eiweißbombe mit wunderbarem Geschmack.
Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren!
Das ist wirklich alles? Ich dachte immer, die Quarkherstellung sei komplizierter. Das werde ich direkt mal probieren, denn da ich den USA lebe, kann ich hier quasi keinen Quark finden, es sei denn einen sehr teuren.
Genau, das ist alles. Ich verstehe auch nicht, warum in vielen Ländern kein Quark zu bekommen ist. Vielleicht ist die Gewinnspanne nicht groß genug. Die perfekte Kombination oder der perfekte Ablauf ist folgender: Frische Rohmilch vom Bauern, Joghurt selber machen und dann daraus Quark. Zum Niederknien, sagt mein Mann.
Liebe Grüße
Balle
Das mit der Rohmilch ist hier auch nicht so leicht…
Aber jedenfalls werde ich mal mit Joghurt anfangen und dann weitersehen.
Vielen Dank für den Tipp.
Gerne, viel Spaß dabei.
Man lernt doch immer wieder etwas bei und von dir!
Das freut mich😉
Das habe ich – in meiner Quarklosigkeit – auch schon mal so gemacht und das Resultat dann auf Brot gegessen. Wenn auch keinen Quark, so bekommen wir bei uns doch einen griechischen Joghurt, der sehr lecker ist und sich hervorragend dafür eignet. Ich habe bisher die Molke nicht benutzt, werde mich aber bessern … 🙂
Apropos Lab, gibt es auch nicht tierisches Lab? Ich dachte, dass in allen Käsen und Quarks tierisches Lab verwendet würde. In Indien benutzt man stattdessen Zitronensaft oder Essig für die Gerinnung.
Hallo meine Liebe, ja, es gibt auch pflanzliches Lab. Dies nennt sich dann Labaustauschstoff.
In meiner Heimat haben wir von dem frischen Joghurt immer eine kleine Menge abgezweigt. Diese kam in eine kleine Dose und wurde im Kühlschrank aufbewahrt. bei der nächsten Produktion wurde diese Menge als Starter oder Lab benutzt. Ähnlich dem Sauerteig.